Am Sonntag, dem 23.1.2022, zogen erneut sogenannte „Spaziergänger“ durch Güstrow, bauten sich bedrohlich vor dem Haus des Bürgermeisters auf und skandierten „Komm raus.“
„Das ist kein friedlicher Protest mehr.“ so Maria Havemann, bündnisgrüne Stadtvertreterin und Sprecherin des Ortsverbandes. „Die unangemeldeten Demonstrationen, die seit Wochen unter dem Deckmantel eines ‚Spaziergangs‘ in Güstrow stattfinden, sind zunehmend von einer Stimmung geprägt, die eine Eskalation von psychischer und physischer Gewalt befürchten lässt. Wir sprechen uns ganz klar gegen jedwede Form von Gewalt aus und werben für ein respektvolles Miteinander.“
Denn klar ist auch: Seit nun bald zwei Jahren bestimmt das Coronavirus unser aller Leben auf vielfältige Weise. Wir spüren in nahezu jedem Bereich unseres Alltags die Auswirkungen. Jede und jeder erlebt dies anders; mal erkrankt man selbst oder liebe Angehörige. Der Nächste ächzt unter den wirtschaftlichen Folgen. Kinder können nicht unbeschwert in KiTa oder Schule gehen. Großeltern in Heimen sehnen sich nach der Nähe ihrer Kinder und junge Menschen einfach nach Unbeschwertheit und Ausgelassenheit.
Dies alles ist zweifelsohne unendlich schwer auszuhalten. Es erzeugt Angst, Sorge, Hilflosigkeit, Frust oder auch Wut. Zudem erschließt sich durchaus die Sinnhaftigkeit manch verordneter Einschränkungen nicht sofort oder mitunter auch gar nicht. Und das vielbeschworene „Licht am Ende des Tunnels“ scheint auch einfach nicht näherzukommen.
Wir möchten daher auch für Impfungen werben. Denn nach Einschätzung der Expertinnen und Experten bietet nur dies eine Möglichkeit, in absehbarer Zeit aus der Pandemie eine Endemie zu machen.
„Lasst uns freundlich bleiben und gemeinsam die letzten Kraftanstrengungen unternehmen, damit endlich unser Alltag wieder zu dem wird, als den wir ihn kannten! Lasst nicht zu, dass krude Theorien, Unterstellungen und offene Feindschaft unsere Sprache und unser Miteinander vergiften!“ ruft Maria Havemann auf. „Ich appelliere an
alle demokratischen Akteure, sich – falls nicht bereits geschehen – ebenfalls
dahingehend zu positionieren.“
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