In der Nacht zum 12.12.2020 wurden in der Hansenstraße die Stolpersteine für den letzten Vorsitzenden der jüdischen Gemeinde Güstrows, Max Jacobsohn, seinen Sohn Hans, seine Frau Herta sowie deren Mutter Lieschen Ehrlich gestohlen.
„Das macht uns tief betroffen und wir verurteilen diese geschichtsvergessene Tat. Wir wollen deutlich machen, dass Güstrow kein Ort für Antisemitismus ist, sondern ein Ort des Gedenkens an die Menschen, welche von den Nationalsozialisten verfolgt worden sind. Daher haben wir angeboten, die Kosten für die schnellstmögliche Wiederherstellung der gestohlenen Stolpersteine zu übernehmen und fordern die anderen Güstrower Parteien auf, es uns gleich zu tun“ so Maria Havemann, bündnisgrüne Stadtvertreterin und Sprecherin des Ortsverbandes.
Der Gastronom Andy Haensch, Inhaber der Anmut.Bar in der Hansenstraße, hat zudem bereits Spenden für drei weitere Stolpersteine gesammelt. Diese sollen an das Schicksal von Abraham und Margot Wolff sowie deren Sohn Denny erinnern.
Somit sollen schnellstmöglich sieben neue Stolpersteine die vier gestohlenen Steine ersetzen. Aufgrund der aktuellen Rahmenbedingungen wird dies jedoch leider frühestens im September 2021 möglich sein.
Weitere Informationen zu den ehemaligen Bewohnern der Hansenstraße 1 sowie die Kontaktdaten von Andy Haensch sind auf seiner Internetseite zu finden:
https://www.anmut.bar/geschichte-des-hauses#Stolpersteine
Hintergrund:
Die sogenannten „Stolpersteine“ sind ein Kunstprojekt Gunter Demnigs und sollen an die vom Nationalsozialismus verfolgten Menschen erinnern. Seit 1992 wurden bereits über 75.000 Stolpersteine verlegt. In Güstrow wurde dies durch den „Freundeskreis Ehemaliges Jüdisches Gemeindehaus Güstrow“ initiiert.
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